Atomausstieg in Deutschland bis spätestens 2022 (30.05.2011)
Die sieben ältesten Meiler und das Atomkraftwerk Krümmel, das vor allem durch Pannen Schlagzeilen machte, sind durch das Atommoratorium zur Zeit vom Netz. Diese acht Meiler sollen auch nicht wieder in Betrieb gehen. Evtl. wird ein Reaktor aber als "Notversorgung" behalten, um diesen bei Engpässen wieder anfahren zu können. Im Gespräch sind Philippsburg I oder Biblis B.
Die FDP forderte eine Revisionsklausel, die eine Verschiebung des Atomausstiegs nach hinten beinhaltet. Diese wurde abgelehnt. Lt. Bundesumweltminister Röttgen ist das Ergebnis der Verhandlungen klar und kann nicht revidiert werden. Demnach werden die Meiler Philippsburg II, Grafenrheinfeld, Grundremmingen B, Grundremmingen C, Grohnde und Brokdorf voraussichtlich 2021 und Neckarwestheim II, Isar II und Emsland spätestens 2022 vom Netz gehen.
Die im letzten Jahr beschlossene Brennelementesteuer soll bestehen bleiben. Allerdings verringern sich hier die erwarteten Einnahmen, da die älteren Meiler nicht mehr ans Netz gehen.
Am Wochenende hatten in 21 Städten 160.000 Menschen unter dem Motto "Atomkraft Schluss!" gegen die Atomkraft demonstriert.
Neue Panne dagegen in Japan: Im bisher wenig betroffenen Reaktor 5 sind am Wochenende stundenlang die Kühlpumpen ausgefallen. Auch das Wetter macht Sorgen - heftige Regenfälle können radioaktiv verseuchtes Wasser ins Meer spülen und die Stürme könnten radioaktiven Staub über weitere Entfernungen im Land verteilen. Auch bieten die fast völlig zerstörten Reaktorgebäude keinen Schutz mehr.