Atomgesetz bietet Schlupfloch für Biblis A und Neckarwestheim 1 (28.01.2010)

Die Reststrommenge des stillgelegten AKW Stade soll auf die Meiler Bibls A und Neckarwestheim 1 übertragen werden, um deren Laufzeit bis zur Entscheidung über generelle Laufzeitverlängerungen im Herbst zu ermöglichen.

Erst im Herbst will die Regierung ein Energiekonzept vorlegen, in dem auch über die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke entschieden wird.

Zu lange für die beiden Reaktoren Biblis A und Neckarwestheim 1, die spätestens im Frühjahr 2010 abgeschaltet werden müßten.

Jetzt soll die Reststrommenge vom 2003 stillgelegten AKW Stade auf Neckarwestheim 1 und Biblis A übertragen werden. Dies ist nach derzeitigem Atomgesetz möglich. Einziges Problem: Der Betreiber des stillgelegten AKW Stade Eon müßte der Konkurrenz EnBW (Neckarwestheim) und RWE (Biblis) aushelfen. So könnten beide Reaktoren 3 bis 4 Monate länger laufen.

Nach einer Studie des Öko-Instituts erwirtschaftet der Reaktor Neckarwestheim 1 einen Gewinn von über 700.000 € täglich (vor Steuern). Pro Jahr wären dies über 200 Millionen Euro. Mit dem abgeschrieben Meiler lässt sich also viel Geld verdienen.