Erneute Kernspaltung in Fukushima? (03.11.2011)
Auch nach fast acht Monaten ist die Lage im Atomkraftwerk Fukushima noch lange nicht unter Kontrolle. Im Reaktor II der beschädigten Anlage wurde gestern das radioaktive Gas Xenon nachgewiesen, das auf eine Kernspaltung hindeutet. Dem Kühlwasser wurde Bor-Säure beigemischt, die eine unkontrollierte Kettenreaktion verhindern soll. Die festgestellten Gase Xenon 133 und Xenon 135 entstehen bei der Spaltung von Uran. Da diese Gase innerhalb weniger Stunden oder Tage zerfallen, deutet dies auf aktuelle Kernspaltungsprozesse. Lt. Betreiber Tepco hat sich weder die Temperatur noch die radioaktive Belastung erhöht.
Eigentlich wollte Tepco die havarierte Atomanlage bis Ende des Jahres unter Kontrolle haben. Selbst wenn dies gelingen sollte, bleibt die Entsorgung der strahlenden Ruine, die nach Experten mehr als 30 Jahre dauern könnte.
Am 01.11.2011 wurde in Japan der Reaktor IV in der Atomanlage Genkai wieder hochgefahren. Dieser war nach technischen Problemen am 04. Oktober diesen Jahres automatisch heruntergefahren. Das Problem sei behoben, so Behörden und der Betreiber Kyushu Electric.
Die Menschen in Japan sind nach der Atomkatastrophe vom März immer noch verunsichert. Um diese Menschen zu beruhigen, hat jetzt ein Parlamentarier ein Glas Wasser getrunken, das aus einer radioaktiven Pfütze in Fukushima stammen soll. Allerdings wurde dieses Wasser bei einer Pressekonferenz getrunken und nicht in Fukushima neben der besagten Pfütze.