Die 11 Castoren erreichen nach 126 Stunden das Zwischenlager Gorleben (29.11.2011)
Auch auf den letzten Kilometern, die die Castoren auf Tiefladern zurücklegten. gelang es Demonstranten durch Straßenblockaden die Ankunft in Gorleben nochmals zu verzögern. Am Montag abend waren die Laster mit den 11 Castoren dann im Zwischenlager angekommen.
Polizei und Atomkraftgegner kritisieren die Gewalt auf der jeweiligen anderen Seite. Die Polizei habe Wasserwerfer, Schlagstöcke und Pfefferspray in großem Umfang eingesetzt, so die Atomkraftgegner. Dagegen spricht die Polizei von vielen gewaltbereiten Demonstranten, die Brandsätze und Steine warfen.
Dies war der letzte Atommüllstransport aus der Wiederaufbereitungsanlage in Frankreich. Allerdings befindet sich noch deutscher Atommüll in der Anlage von Sellafield. Lt. dem Innenminister von Niedersachsen sollte dieser allerdings in einem anderen Zwischenlager, das noch bestimmt und genehmigt werden müsste, untergebracht werden und nicht in Gorleben.
Der jetzt beendet Castor-Transport ist mit 126 Tagen nicht nur der längste, sondern wahrscheinlich auch der teuerste. Im Einsatz waren 10.000 Polizisten. Die Gesamtkosten des Castor-Transports 2010 betrugen rund 30 Millionen Euro.
Der grüne Ministerpräsident in Baden-Württemberg Winfried Kretschmann wies in einem Interview darauf hin, dass die Proteste gegen die Castor-Transport eigentlich keinen Sinn mehr machten. Schließlich sei der Atommausstieg beschlossen worden und die Suche nach einem Endlager werde jetzt deutschlandweit vorgenommen.
Allerdings haben viele Bewohner des Wendlands die Befürchtung, dass der Atommüll, wo er jetzt "schon mal da ist" auch da bleibt und Gorleben weiter ausgebaut wird.