Kommt der Super-GAU? (14.03.2011)
Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit: Fieberhaft wird in Japan versucht, die Brennelemente des AKW Fukushima 1 mit Meerwasser zu kühlen. Auch in einem 2. Reaktor in Fukushima ist das Kühlsystem ausgefallen. Lt. der japanischen Regierung besteht keine Gefahr für die Menschen, obwohl die zulässigen Strahlungswerte überschritten wurden.
Die Evakuierungszone wurde auf 20 Kilometer verdoppelt. Die Menschen werden mit Geigerzählern kontrolliert, bevor sie die Gefahrenzone verlassen. Die Regierung bereitet sich darauf vor, die Bevölkerung mit Jod zu versorgen.
Eigentlich sollte der Reaktor 1 in Fukushima nach 40 Jahren Laufzeit bis April diesen Jahres abgeschaltet werden.
Auch im AKW Tokai und im AKW Onagawa gibt es Probleme bei der Kühlung der Brennstäbe.
Durch die lückenhafte und widersprüchliche Informationspolitik der Japaner, kann im Moment niemand sagen, wie nah ein Super-Gau ist. In gleich 3 Reaktoren drohen Kernschmelzen und Explosionen, bei denen neben radioaktiver Strahlung auch hochgiftiges Plutionium freigesetzt werden könnte. Und die Millionenstadt Tokio liegt nur 250 Kilometern von der Katastrophe entfernt.
In Deutschland wird nun heftig über die Laufzeitverlängerung diskutiert. Zwar sind hier solche Erdbeben unwahrscheinlich, aber ein Ausfall der Stromversorgung könnte auch in deutschen Atomkraftwerken zu einer Kernschmelze und damit zur Katastophe führen. Politiker versprechen jetzt einen umfassenden Sicherheitscheck, vor allem der Kühlsysteme, für alle 17 deutschen Reaktoren.
Am Samstag, 12.03.2011 bildeten 60 000 Menschen eine 45 km lange Menschenkette von Stuttgart bis zum AKW Neckarwestheim 1, um für die Abschaltung des Atommeilers zu demonstrieren.