Laufen deutsche Atomkraftwerke bald 60 Jahre? (29.03.2010)
Die Bundesregierung prüft Verlängerungen zwischen 4 und 28 Jahren, um den Strombedarf zu ermitteln und eine sichere Energieversorgung zu gewährleisten. In Modellrechnungen sollen Verlängerungen um 4, 12, 20 und 28 Jahre verglichen werden, um in ein Energiekonzept einzufließen, das im Herbst verabschiedet werden soll. Die jetzt geltende Regelung sieht eine Laufzeit von 32 Jahren vor. Danach müsste der letzte Reaktor 2022 abgeschaltet werden. Bei einer Verlängerung von 28 Jahren ginge das letzte Atomkraftwerk erst 2050 vom Netz.
Opposition und Umweltschützer warnen vor enormen Sicherheitsrisiken, wenn die Laufzeiten um 28 Jahre auf 60 Jahre Gesamtlaufzeit verlängert werden. Zudem werde der Ausbau erneuerbarer Energien blockiert.
Da dann auch langfristig mehr Atommüll produziert wird, soll nach 10-jähriger Pause die Erkundung des Salzstocks Gorleben wieder aufgenommen werden. Bereits Mitte April sollen die Arbeiten wieder beginnnen.
Der Stromkonzern EnBW ist bereit, bei einer Laufzeitverlängerung mindestens 50% der Zusatzgewinne abzugeben. Allerdings müsse ständig in die Instandhaltung laufender Meiler investiert werden. Die anderen drei großen Stromkonzerne E.ON, RWE und Vattenfall haben bislang zurückhaltend reagiert.