Neue Störfälle in mehreren japanischen Atomkraftwerken (10.05.2011)
Im AKW Tsuruga II an der Westküste Japans ist Radioaktivität ausgetreten. Das Leck wurde wieder geschlossen, aber die Ursache ist noch nicht gefunden. Lt. Behörden seien die Auswirkungen für die Umwelt sehr gering. Der Betreiber hat den Reaktor heruntergefahren, um den Vorgang zu untersuchen. Bereits vor einer Woche sind radioaktive Substanzen im Kühlwasser gemessen worden. Dies deutet auf defekte Brennelemente hin. Das AKW Tsuruga befindet sich an der Westküste Japans, wo das Erdbeben und der Tsunami keine schweren Zerstörungen verursacht hat. 1974, 1981 und 1999 gelangten mehrere Tonnen radioaktives Wasser ins Meer und auch Arbeiter wurden verstrahlt. Diese Störfälle wurden vom Betreiber verschleiert und erst spät den zuständigen Behörden gemeldet.
In Fukushima wurden im Reaktor 1 wieder eine höhere Radioaktivität von 700 Millisievert pro Stunde gemessen. Auch hier ist noch kein Grund für die erhöhte Strahlung bekannt. Erste Bewohner der Sperrzone durften jetzt für 2 Stunden zurück in ihre Häuser. Vor dem Betreten der Sperrzone mußten die Bewohner unterschreiben, dass sie dies auf eigene Verantwortung tun. Mit Schutzanzügen, Brillen und Handschuhen ausgestattet, konnten sie ein einer Plastiktasche Fotos oder Unterlagen mitnehmen. Danach wurden sie auf radioaktive Strahlen untersucht.
3 Reaktoren des AKW Hamaoka werden nach Druck der japanischen Regierung vorübergehend stillgelegt. Der Betreiber will aber den Betrieb wieder aufnehmen, wenn eine Schutzwand gegen Tsunamis gebaut werde. Das AKW Hamaoka liegt wie das AKW Fukushima an der Pazifikküste, etwa 200 Kilometer westlich von Tokio.