Neues Erdbeben erschüttert AKW in Japan (08.04.2011)

Nach dem gestrigen Beben im Nordosten Japans wurden mindestens 3 Menschen getötet und 140 Menschen verletzt. Der Erdstoß der Stärke 7,4 war auch in der mehr als 300 km entfernten Hauptstadt Tokio zu spüren.

Laborschiff, mit dem die radioaktive Belastung im Meer überprüft wird
Laborschiff, mit dem die radioaktive Belastung im Meer überprüft wird (Bild: cryptome.org)

Lt. dem Betreiber Tepco wurde das AKW Fukushima evakuiert. Weitere Schäden seien durch das schwere Erdbeben nicht aufgetreten. Die Kühlung funktioniere. Seit Tagen wird Stickstoff in das Reaktorgehäuse von Block 1 gepumpt, um eine erneute Wasserstoff-Explosion zu verhindern.

Am 06.04.2011 ist es gelungen, ein Leck im Reaktor 2 mit Flüssigglas abzudichten. Hier war radioaktiv verseuchtes Wasser ausgetreten.

Seit Tagen werden 11 Millionen Liter "leicht" radioaktiv verseuchtes Wasser ins Meer abgelassen, um lt. Betreiber Tepco Platz zu schaffen für stark radioaktives Wasser und auch um den Techniker ein weiteres Arbeiten zu ermöglichen. Im Meer wurde das 3355-fache des zulässigen Wertes an radioaktivem Jod gemessen. Bei der Kühlung der Reaktoren fällt immer mehr radioaktiv verseuchtes Wasser an. Dieses müsste eigentlich jahrelang in speziellen Tanks gelagert und behandelt werden. Für die Fischer ist die Lage existenzvernichtend. Durch die erhöhte Radioaktivität wird um frische Fische aus der Region Fukushima ein weiter Bogen auf den Märkten gemacht. Die Leute kaufen nur noch Fische aus dem Süden oder steigen gleich auf getrockneten Fisch von vor der Katasrophe um.

Experten vermuten, dass es noch Monate dauert, bis das AKW Fukushima stabilisiert werden kann.

Etwa 100 Kilometer nördlich von Fukushima im AKW Onagawa trat Wasser aus den Becken mit abgebrannten Brennelementen aus. Ob dies radioaktiv verseucht war oder nicht, kann noch niemand sagen. Auch hier war kurzzeitig die Kühlung der Brennelemente unterbrochen. Lt. dem Betreiber Tohoku Electric Power ist rund um den Meiler keine erhöhte Strahlung festgestellt worden.