Wird deutscher Atommüll im Ausland "endlagert"? (06.01.2013)
Mit dem Gesetzentwurf, die Lagerung deutschen Atommülls grundsätzlich im Ausland zu ermöglichen, soll eine EU-Richtlinie umgesetzt werden. Diese Richtlinie soll es Ländern ohne Endlagern ermöglichen, ihren Atommüll gegen viel Geld sicher im Ausland zu lagern. Allerdings gibt es noch nirgendwo ein solches Endlager.
Die Bundesregierung bestreitet einen geplanten Atommülltourismus. Lt. Atomgesetz ist das Ziel ein Endlager in Deutschland, nach dem bundesweit gesucht werden muss.
Allerdings ist eine theoretischer Transport ins Ausland möglich. Wenn dort ein Endlager besteht, das den europäischen Sicherheitsanforderungen entspricht, kann ein entsprechendes Abkommen beschlossen werden.
Bereits 2010 sollten Castor-Behälter mit deutschem Atommüll vom Zwischenlager Ahaus ins russische Majak gebracht werden. Nach massiven Protesten wurde der Transport gestoppt. Majak ist einer der am schlimmsten verstrahlten Orte der Welt. Vor über 50 Jahren war hier in der Kerntechnischen Anlage ein Betontank mit radioaktiven Müll explodiert. Die Regierung und Betreiber schwiegen jahrzehntelang. Noch heute sterben Menschen an den Folgen des drittschwersten Nuklearunfalls nach Tschernobyl und Fukushima.