Versuchsendlager Asse

Asse
Schacht Asse (Bild: Welt.de)

In Asse wurde ein Versuchsendlager eingerichtet. Hier wurden zwischen 1967 und 1978 ca. 124.000 Behälter schwachaktiver Abfälle und ca. 1.300 Behälter mittelaktiver Abfälle eingelagert. Am 31.12.1978 wurde die Genehmigung unwirksam. In den Nachfolgejahren wurden Experimente für die Endlagerung in Salz durchgeführt.

Bereits frühzeitig wurden die kritischen Punkte des Lagers bekannt, wurden aber von Betreiber und Behörden bestritten. Erst in den neunziger Jahren wurde die Einsturzgefahr bekannt und seitdem wird das Grubengebäude befüllt. Die Stabilität konnte dadurch nicht erreicht werden. In das Bergwerk dringt außerdem Wasser ein und verhindert so eine trockene Lagerung des Atommülls.

Ein Langzeitsicherheitsnachweis ist vor dem Hintergrund der permanenten Lösungszuflüsse und der unzureichenden Standsicherheit bisher nicht gelungen und scheint nach einem Gutachten vom September 2007 nahezu ausgeschlossen.

Am 30.01.2009 beschloss der Bundestag die endgültige Stilllegung des Atommülllagers Asse. Die Schließung soll bis zum Jahr 2020 abgeschlossen sein. Mehrere Skandale um die Sicherheit der bereits gelagerten Abfälle haben diese Entscheidung untermauert.

Nach Angaben des BfS wurden bei Start der Arbeiten für die Sanierung 2 Mrd. Euro eingeplant, Expertenschätzungen Ende 2010 lauteten auf über 6 Mrd. Euro. Finanzminister Schäuble sprach vorsichtig von "aktuell unschätzbarer Höhe" als er im September 2010 nach den realen Kosten für die Sanierung gefragt wurde.