Reaktor 4 in Tschernobyl im September 2006
Reaktor 4 in Tschernobyl im September 2006 (Bild Car Montgomery / Wikipedia cc-by-sa)

Am 26. April 1986 ereignete sich im Block 4 (graphit-moderierter Druckröhrenreaktor) des Kraftwerks von Tschernobyl ein katastrophaler Reaktorunfall. Nach einer Knallgas-Explosion innerhalb des Reaktorkerns und nachfolgendem Brand des Graphits wurde eine große Menge radioaktiver Stoffe freigesetzt. Diese Katastrophe ist (nach der Havarie von Majak 1957) als der zweitschwerste nukleare Zwischenfall und als eine der schlimmsten Umweltkatastrophen aller Zeiten in der Geschichte bekannt.

Grundlegende Mängel in der Konstruktion des Reaktors sowie Planungs- und Bedienungsfehler bei einem Versuch bewirkten einen Super-GAU. Große Mengen an radioaktivem Material wurden in die Luft geschleudert und verteilten sich hauptsächlich über die Region nordöstlich von Tschornobyl, aber auch über viele Regionen Europas. Der Unfall führte bei einer nicht genau bekannten Zahl von Menschen zum Tod. Auch bei anderen Erkrankungen wird die Strahlung als mögliche Ursache angesehen. Dazu kommen psychische, soziale, ökologische und ökonomische Schäden. Über die zu erwartenden Langzeitfolgen besteht seit Jahren ein Streit auch unter Wissenschaftlern.

Quelle und Bild: Wikipedia